Klaus Kada | www.kadawittfeldarchitektur.de
insight-out - Fotografien der Stadthalle Graz


Die Überraschung war groß, als mir Sabine Richter ihre Fotografien von der Stadthalle Graz zeigte! Es war, als sähe ich meine eigenen Bilder, die ich im Kopf habe und die in der schrittweisen Annäherung während des Entwurfsprozesses in den verschiedenen Gedankenebenen sich gleichzeitig überlagern und überschneiden. Vorstellungen, die noch nicht das Endprodukt sind, wohl aber ein gedankliches Konzept in räumlicher und bildhafter Weise umreißen. Nicht geordnet und besonders zusammengefügt, eher atmosphärisch, konstruktiv, aber in ihrer Wichtigkeit gleichbedeutend und, das ist das Paradoxe, einen überprüfbaren weiteren Schritt in der Konzeptentwicklung darstellend. Wie das Abbild dieses Prozesses enthalten diese Fotografien darüber hinaus die Aspekte der Wahrnehmung, die den übergeordneten Teil einer Struktur, Konstruktion und Funktion atmosphärisch erfassen. Diese für mich als Prozessdarstellung empfundene Überraschung wird nun nicht zu einem skulpturalen Ereignis, sondern bildhaft vermittelt und erklärt in ihrer Eigenständigkeit eine besondere Art der Architekturdarstellung oder Architekturvermittlung. Die Beziehungen der einzelnen Elemente untereinander werden für den Betrachter irreal durch Spiegelung, Licht und Schatten zu einem fokussierenden Gesamtbild des Objektes gefügt, das, so komponiert, eine subjektive Betrachtungsweise nicht nur erlaubt, sondern dazu einlädt, ja, sie geradezu fordert – eine künstlerisch überzeugende Leistung.

Klaus Kada
insight-out – photographs of the Stadthalle Graz


I was very surprised when Sabine Richter showed me her photographs of the Stadthalle Graz! It was if I was seeing my own pictures that I have in my mind, and which in a gradual approach during the creative process overlap and superimpose themselves on various levels of thought. Ideas that are not yet the end product, but which outline a mental concept in a spatial and figurative manner. Not ordered or put together in a particular way, but rather atmospheric, constructive, but synonymous in its significance, and here is the paradox, portraying a verifiable further step in the creative design. Like the copy of a process, these photographs in addition contain aspects of perception, which atmospherically record the overlying part of a structure, construction and function. This surprise, which to me felt like a visualisation of a process, does not become a sculptural event, but creates a visual impression, and in its autonomy illustrates a special kind of architectural presentation or architectural intervention. The relationships of individual elements to one another are combined for the viewer in an unreal manner through reflection, light and shadow into a focussing general view of the object which, composed in this way, not only allows it to be viewed subjectively, but invites you, even demands you to do this – an artistically convincing achievement.